Straßenerneuerung neu gedacht
Reduzieren, Wiederverwenden und Recyceln – dieses Mantra der Kreislaufwirtschaft kann auch für OCL Regeneration gelten, das den Weg für nachhaltigere Verfahren zur Erneuerung des Straßenbelags in Großbritannien bahnt.
„Wir alle müssen die Müllmengen, die wir produzieren, reduzieren. Das bedeutet, dass wir die Art und Weise überdenken müssen, wie wir Rohstoffe verwenden, und uns mehr auf die Umweltauswirkungen unseres Handelns konzentrieren müssen“, sagt Stuart Gready, Managing Director von OCL Regeneration mit Hauptsitz in Rochester in der englischen Grafschaft Kent.
OCL Regeneration wurde 2006 von Gready gegründet, nachdem er nach zehn Jahren in der Branche begonnen hatte, sich mit den Umweltauswirkungen von Straßeninstandhaltungsarbeiten zu befassen. Eine der wachsenden Herausforderungen bestand in der Handhabung großer Mengen von gefährlichen Stoffen, die als „kohlenteerhaltige Asphaltabfälle“ (AWCCT) eingestuft wurden. Da diese als Sondermüll gelten, ist in der Regel eine sichere und kostspielige Entsorgung auf speziellen Deponien erforderlich.
„Stattdessen sind wir in der Lage, dieses gefährliche Asphaltfräsgut auf unseren zugelassenen Anlagen nach dem Zerkleinern und Planieren zu behandeln und mit geschäumtem Bitumen zu vermischen“, erklärt Gready. „Das Endergebnis ist ein recyceltes Kaltasphaltmaterial.“
Neben der Reduzierung der Menge an Sondermüll und der Kosten für seine Entsorgung werden durch den Recyclingprozess von OCL Regeneration auch der Bedarf an neuem Baumaterial sowie die CO2-Emissionen reduziert, die mit Straßeninstandhaltungsarbeiten verbunden sind.
In den beiden Foambase® Produkten des Unternehmens werden bis zu 94 % recycelte Zuschlagstoffe verwendet, die mit geschäumtem Bitumen und anderen hydrauli-schen Bindemitteln gebunden sind. Die kalt verarbeiteten Materialien, die als Ersatz für herkömmliche Trag- und Binderschichten verwendet werden, verbrauchen nur ein Fünftel der Energie, wobei mindestens 50 % der CO2-Emissionen eingespart werden.
OCL Regeneration, das ursprünglich als Auftragnehmer operierte, wird nun von fünf Depots in ganz England aus betrieben und plant die Einrichtung von weiteren Standorten in naher Zukunft.
„Die Kunden können an unseren Depots ihre Abfälle abladen und dann auf demselben Lkw unsere Produkte mitnehmen“, so Gready. „Das spart Zeit und reduziert den Transportaufwand. Das ist gut für unsere Kunden und gut für die Umwelt.“
Das Bitumen, das in den recycelten Mi-schungen von OCL Regeneration verwendet wird, stammt von Nynas. Gready äußerst sich sehr positiv über die Zusammenarbeit: „Nynas hat uns sehr gut unterstützt. Wir sind sehr zufrieden mit dem Service und dem Eifer bei der Zusammenarbeit.“
Nynas ist bei weitem nicht das einzige Unternehmen, das mit OCL Regeneration kooperieren möchte. Während der vergangenen zwei Jahre war das Unternehmen an zahlreichen hochkarätigen Projekten beteiligt, darunter bei langfristigen Instandhaltungsverträgen und großen Einzelprojek-ten wie der Umgehungsstraße Stubbington in Hampshire, einer Lkw-Raststätte in Kent und einer neuen Rollbahn am Flughafen Luton. Laut Gready verzeichnet das Unternehmen ein deutlich wachsendes Interesse seitens neuer und bestehender Kunden.
„Dafür gibt es drei Hauptgründe“, erklärt er. „Erstens der verstärkte und notwendige Fokus auf den Klimanotstand, zweitens die verringerte Verfügbarkeit und steigenden Preise bei anderen traditionellen Materialien und drittens der Anstieg der Energiekosten um 10 bis 20 Prozent. Das sind die großen Herausforderungen, denen sich die Branche gegenübersieht.“